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Bericht XIV CIAT GOLEGA 2022


 

 

Am 01. Oktober fand in Golega der 14. internationale Wettbewerb für traditionelle Gespanne statt. 24 Teilnehmer kamen, 11 aus Portugal, 13 aus Spanien. Die Teilnehmer waren unterteilt in folgende Gruppen: Einspänner (3 aus Portugal, 4 aus Spanien), Zweispänner (6 aus Portugal, 7 aus Spanien), Dreispänner (2 aus Spanien), Fünfspänner (1 aus Portugal) und Kaltblüter (1 aus

Portugal). Die Geländestrecke führte durch die Straßen der Stadt und die nähere, landwirtschaftlich geprägte Umgebung.
Bei den Einspännern gewannen:
1. Platz Manuel Valencia Robredo (ESP)
2. Platz Maria Antónia Torres Delgado (ESP)

3. Platz Carlos Alberto Nunes Gomes (POR).
Bei den Zweispännern gewannen:
1. Platz Raúl Aragón Navarro (ESP)
2. Platz Juan André Quifes Garcia (ESP)
3. Platz José Varro Garrido (ESP)
Bei den Dreispännern gewannen:

In Einhorn-Anspannung Lourdes Domecq (ESP),

als Dreispänner Flory GutierrezReguera (ESP)
Bei den Fünfspännern gewann:
Carlos Branco Apolinário (POR)
und bei den Kaltblütern gewann:
Vítor Nunes Emídio (POR)
Es wurden auch Überlegungen angestellt, zu der Iberian Cup Trophy, die die besten Teilnehmer ihrer Klassen in den CIATs in Golega und Sevilla feststellen soll.
Die Veranstaltung fand ihren krönenden Abschluss in einem festlichen Diner in der Quinta dos Álamos, wärenddessen auch die Preise und kleine Erinnerungsgaben vergeben wurden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AIAT TREFFEN in UTRECHT 2023


Jährliche Generalversammlung in Utrecht (NL)

Nach einer dreijährigen Unterbrechung wegen Covid waren die Mitglieder der Association Internationale d’ Attelage de Tradition froh, sich von Freitag, dem 24. bis Sonntag, dem 26. Februar 2023 in Utrecht wieder zu ihrer jährlichen Versammlung treffen zu können. Man konnte die Freude der 83 Teilnehmer ständig deutlich fühlen.

Die Mitglieder der AIAT, die Präsidenten von 12 Landesorganisationen, Richter, Technische Delegierte, Sammler und weitere Interessierte kamen auf die freundliche Einladung hin von

Ad van der Pluim, Präsident der AIAT der Niederlande, sowie Nikolaas Conijn, der sich von Anfang bis Ende sehr für die die Veranstaltung einsetzte.

Es war, wie immer, eine gute Gelegenheit alle anstehenden Fragen zu diskutieren, die Urteile und Noten der Richter untereinander abzustimmen und zusammen an der Lösung von Problemen zu arbeiten, die bei Veranstaltungen für traditionelle Gespanne auftreten können; üblicherweise technische Probleme und wie sie in einer freundschaftlichen Atmosphäre gelöst werden können.

Die Judges Clinic begann am Samstagmorgen mit 10 interessanten Gespannen, die von Niederländischen Fahrerinnen und Fahrern in dem wunderschönen Park von Kasteel De Haar vorgestellt wurden. Große Friesenpferde vor nette Wagen gespannt, oder KWPN oder bezaubernde Ponys und als ganz besonderes Gespann von lokaler Bedeutung, eine Friesen Sjees. Wir bedanken uns ganz, ganz herzlich bei den Fahrerinnen und Fahrern für die Mühen, die sie auf sich nahmen um zu kommen und die Judges Clinic zu ermöglichen. Es war umso dankenswerter, als um diese Zeit alles noch verstaut und wettergeschützt abgestellt ist und viele einen sehr weiten Weg zu fahren hatten – und bei allem die Pferde doch sehr gut herausgebracht wurden.

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Nachruf auf Marek Doruch, AIAT Polen


 

Marek Doruch wurde am 24.Januar 1963 geboren. Er liebte die Pferde von Kindheit an. Als Bub verbrachte er seine ganzen Ferien auf dem Land mit den Pferden. Als Gymnasiast trainierte er auf dem Gestüt Jaroszowka und gewann sogar den Titel des polnischen Meisters in der Dressur.

Er arbeitete als Reitlehrer und gründete später eine eigenen Fahrstall.

1991 gründete er die Marek Doruch Kutschenbau und -renovierungs- gfrma, die sich darauf spezialisierte, die Kutschen ganz nach ihrem historischen Vorbild zu restaurieren.Viele dieser von ihm restaurierten Kuschen nahmen an Veranstaltungen für traditionelle Gepanne in ganz Europa teil.

 

Marek Doruchs Firma restaurierte sowohl Kutschen für private Auftraggeber als auch für Sammlungen in Museen in Polen und ganz Europa.

Marek war der erste Teilnehmer an internationalen Wettbewerben für traditionelle Anspannungen aus Polen. Er nahm an über 20 dieser Wettbewerbe teil. Er war der Wegbereiter für die Idee dieser Wettbewerbe in Polen und setzte sich sehr für die Veranstaltungen in Ksiaz und Koszecin ein Er war viel Male Technischer Delegierter für die AIAT und richtete auf Wettbewerben für traditionelle Gespanne der AIAT. Alles, was Marek anpackte, erledigte er mit Professionalität, mit Herzblut und einem Lächeln. So werden wir ihn in Erinnerung behalten.

Ich bin höchst traurig darüber, das Hinscheiden von Marek Doruch mitteilen zu müssen, einem liebenswerten polnischen Fahrer, der immer froh gestimmt war und lächelte, einem einflussreichen Mitglied der Polish Carriage Society und der in der Association Internationale d’Attelage de Tradition hohes Ansehen genoss. Er war einer der ersten, die in seinem Land die Idee des traditionellen Fahrens verstanden und schätzten und an vielen dieser Veranstaltungen innerhalb und außerhalb Polens teilnahmen.

Im Namen der Mitglieder der AIAT drücke ich seiner Frau und seinen Söhnen unser tiefstes Beileid aus, ebenso unseren geschätzten polnischen Fahrerfreunden.

Mit herzlichsten Grüßen

                                                                                     Baron Christian de Langlade

                                                                                            Präsident der AIAT

 

 

Nachruf auf Matteo BIANCO


 

 

Matteo Bianco

 

Ein tragischer Unfall in der Nähe von Turin hatte am 15. Oktober den Tod von Mattaeo Bianco zur Folge und wir alle sind tieftraurig darüber.

Er war ein begeisterter Pferdemann und hervorragender Fahrer mit einer sehr disziplinierten Einstellung, war seit einigen Jahren ein geschätzter Richter, war immer daran interessiert dazuzulernen, hatte jedoch für sein Alter schon ein beträchtliches Wissen angesammelt. Er war im Kreis der AIAT-Richter herzlich aufgenommen worden. Er ist nur 26 Jahre alt geworden. Er hatte gleichwohl eine brilliante Karriere als internationaler Richter vor sich.

Das Fahren mit traditionellen Gespannen hat einen brillianten jungen Mann verloren, besonders in Italien aber auch international, der große Trauer und eine bedeutende Lücke hinterlässt.

Ich denke an seine Eltern, die ich zu verschiedenen Gelegenheiten traf und denen ich im Namen aller AIAT-Mitglieder von Herzen mein Beileid ausspreche, ebenso meinen Freunden von der Gruppo Italiano Attacchi und meinen Richterkollegen. Wir alle trauern um diesen charmanten und immer gut aufgelegten jungen Mann, eine immer sehr für sich einnehmende Persönlichkeit.

Zu seinem Gedächtnis werden wir einen Matteo-Bianco- Preis einrichten.

                                                                                        

                                                                                              Baron Christian de Langlade,

                                                                                                          Président de l’AIAT

 

 

 

Bericht 3. CIAT REDEFIN


3ème CIAT de REDEFIN (D)
1er au 3 juillet 2022

 


Das Haupt-und Landgestüt Redefin, gegründet schon 1812, hat nicht nur eine ehrwürdige Traditionfür Pferdesportveranstaltungen, sondern ist neuerdings auch ein Veranstaltungsort für Konzerte der klassischen Musik von internationalem Rang. Heuer war im Rahmen des Mecklenburg Festivals das BBC-Symphonieorchester unter der Leitung von Dalia Stasevska in der großen Reithalle des Gestüts (mit einer wunderbaren Akustik) zu Gast, was einen großartigen kulturellen Rahmen für unser 3. CIAT in Redefin abgab.

Der traditionelle „Abend der Nationen“, wie das ganze CIAT von Dorothea von Eberhardt liebevoll und geschickt arrangiert, an dem die internationalen Teilnehmer immer lukullische Spezialitäten aus ihrer Heimat mitbringen, musste leider (trotz vom Wetterbericht fest versprochenem trockenemWetter) ironischerweise wegen eines länger andauernden Regenschauers spontan ins Innere des Landstallmeisterhauses verlegt werden. Ironisch deswegen, weil Mecklenburg schon seit Langemunter einer bedrückenden Dürre leidet und daher der Regen eigentlich sehr zu begrüßen war. Die Teilnehmer ließen es sich aber nicht verdrießen und feierten noch lange, weshalb manche am folgenden Samstagmorgen zur Besichtigung der Geländestrecke noch nicht ganz frisch waren.

Mittags fanden sich jedoch alle 21 Teilnehmer pünktlich zur Präsentation der Gespanne ein. Richter waren Christian Baron de Langlade (FR), Tadeusz Kolacz (PL) und Hartmuth Huber (D). Es stellten sich so bezaubernde Gespanne wie der Hackney von Irma Voorn-van Sleeuwen (NL) vor einem Liverpool Gig oder das Welsh-Pony -Tandem von Ebbo Scheltens (NL) vor einem Morning Cart vor, aber auch so solide herausgebrachte Landgespanne wie die Kaltblüter von Heinz Poll zu einem Jagdwagen und Peter Langes schwere Warmblüter ebenfalls zu einem schicken Jagdwagen. Urbain van de Voorde kam heuer nicht mit seinem sieggewohnten Tandem spanischer Pferde, sondern mit einem sehr eleganten Spider Phaeton von Neuss, Berlin. Leider bekam eines seiner Pferde gesundheitliche Probleme, so dass er entsprechend vorsichtig außer Konkurrenz weiter teilnahm.

Auch Prof. Paolo Fornara konnte trotz eines Schadens an seinem außerordentlich  charaktervollen vierrädrigen  Jagddogcart sehr erfolgreich weiterhin an der Konkurrenz teilnehmenUnmittelbar nach der Präsentation konnten auch die Teilnehmer – ohnehin zur Präsentation schick gekleidet – ins Konzert in der Reithalle gehen. Im Laufe des Nachmittags hatte Frau Kirsten Stelljes auf dem Paradeplatz des Gestüts die Mecklenburger Pferdezucht und im Anschluss die Gespanne des CIAT vorgestellt, wobei ihr Anette Spitzenpfeil mit Spezialkenntnissen kommentierend zur Seite stand.

Seit dem Morgen hatten sich schon viele Besucher des weithin populären Ereignisses eingefunden und sich picknickend unter den schattenspendenden Bäumen des weitläufigen Parks aufgebaut, um genussvoll die Pferde, die Gespanne zu sehen und die interessanten Kommentare zu hören. Schließlich rafften sich alle auf und strömten in die Reithalle zum Konzert. Hinterher, die Temperaturen sanken derweil schon auf ein gut erträgliches Maß, lagerten sich viele noch lange unter den Bäumen in lauschiger Atmosphäre bis spät in die Nacht zum Ratsch bei Kerzenschein und Rotkäppchen-Sekt.

Der „Routier“, die Streckenfahrt, am Sonntag erwies sich einerseits als ganz angenehm, weil der Regen für weniger staubige Wege gesorgt hatte, andererseits müssen die Pferde auf den Sandwegen tüchtig ziehen, was die Fahrer in ihre Zeiteinteilung einbeziehen mussten. Glücklicherweise verliefen die Wege überwiegend im Schatten des Waldes, so dass es dort nicht so sehr heiß war. Allerdings waren die Bremen schon ziemlich aktiv. Die „PCs“, die Fahraufgaben, waren eher harmlos. Erstens „die Volte“, zweitens „das Glas“, drittens „der Gruß“ und viertens „die Durchfahrt“. Es erwies sich, dass die Fahrer schon gut mit den Anforderungen der Fahraufgaben vertraut sind, so dass sie in den „PCs“ wenige Fehler machten. Besonders die Fahraufgaben „das Glas“ und „die Durchfahrt“ zogen viele Zuschauer an, weil sie auf dem zentralen Platz in dem Dörfchen Belsch angelegt waren und die Herausforderung der letzteren Fahraufgabe darin bestand, an einer Live-Musikkapelle vorbeizufahren, die auch sonst für lustige Weisen sorgte und zusammen mit dem spontanen Ausschank von allerlei Getränken für richtige Volksfeststimmung sorgte. Leider erlitt eines der Pferde von Altmeister Ekkert Meinecke bei der ersten, an sich wirklich harmlosen Fahraufgabe eine Verletzung, weswegen der sehr erfahrene Pferdemann fairerweise den Wettbewerb abbrach.

Der Wettbewerb „Maniabilité“, vulgo das Kegelfahren, am Nachmittag wurde von den munteren Kommentaren von Anette Spitzenpfeil aufgelockert, war aber für die Pferde anstrengend, nicht weil der Parcours so lang und schwierig gewesen wäre, sondern weil es im Laufe des Nachmittags wirklich drücken heiß wurde und die Pferde eben am Vormittag schon die Streckenfahrt bewältigt hatten.

Auf die Siegerehrung mussten die Gespanne, zwar unter den Bäumen der Hofchaussee, leider etwas warten, weil – horribile dictu – das Schlimmste passierte, was in einem solchen Moment passieren kann, der Computer abstürzte (vielleicht war es ihm auch schon zu heiß geworden?) und die Ergebnisse nicht ausgedruckt werden konnten. Hektik, Nervosität, Murren, doch schließlich sauste – trotz der Hitze - Tadeusz Kolacz über den Platz, die Ergebnisse in der Hand und die Schleifen und die Ehrenpreise konnten den diszipliniert angetretenen Gespannen überreicht werden. Schließlich mündete die sehr festliche Zeremonie in einigen Ehrenrunden zu der traditionellen Weise: „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier…“

Sieger waren:


Ponys Einspänner
1. Regine Schwarzer (D)

Ponys Tandem
1. Ebbo Scheltens (NL)

Kaltblut Einspänner
1. Klaus Baumeister (D)
2. Thomas Wöllenstein (D)

Kaltblut Zweispänner
1. Torsten Hess (D)
2. Heinz Poll (D)

Einspänner
1. André Szewczyk (D)
2. Irma Voorn-van Sleeuwen (NL)
3. Dagmar Wegner (D)

Zweispänner
1. Siegfried Kusel (D)
2. Prof. Paolo Fornara (D)
3. Tom Schicketanz (D)

Vierspänner
1. Matthias Pfeifer (D)
2. M. Meloth (D)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht 1. CIAT NIEPOLOMICE 2022 DE


 

1. CIAT Niepolomice 30. - 31. Juli 2022

By Huber HARTMUTH

Niepolomice ist ein kleiner Ort in Polen in der Nähe von Krakau. Er liegt ganz nahe der Autobahn A4, 540 km von Dresden entfernt. Der Ort ist vom internationalen Flugplatz in Krakau aus gut zu erreichen.

Das Schmuckstück von Niepolomice ist das Schloss der Könige von Polen aus dem 14. Jhdt., die in Krakau, der damaligen Hauptstadt Polens, residierten.

Heutzutage beherbergt es es ein Museum, ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen, ein Hotel und Restaurants. Zu Füßen des Schlosses liegt ein Stadion für Pferdesportveranstaltungen mit Stallungen und Räumen zur Besucherbetreuung.

Am 30. und 31. Juli beherbergte Niepolomice das 1. CIAT für traditionelle Gespanne. Die Organisatoren der Veranstaltung waren Czeslaw Trzos und Tadeusz Kolacz. Es meldeten sich 21 Gespanne an, 18 kamen dann wirklich. Davon waren 4 ganz neu hinzugekommene Gespanne und 6 Gespanne nahmen erst zum zweiten Mal an so einer Veranstaltung teil.

Am ersten Tag, zur Präsentation, war das Wetter gut, während es am zweiten Tag von der ersten bis zur letzten Minute regnete. Das schlechte Wetter am zweitenTag reduzierte die Zahl der Zuschauer und beeinträchtigte deren Stimmung ziemlich.

Die Bedingungen für solche Veranstaltungen sind in Niepilomnice zwar hervorragend: Es gibt einen großen professionellen Turnierplatz mit Tribünen, gut ausgestattete Büroräume und einen voll klimatisierten Richterturm mit gut funktionierender Sprechanlage. Ganz nahe dem Schloss liegt ein gepflasterter Platz, auf dem man die Fahrzeuge abstellen kann und nahebei liegt ein wunderbarer Park, der ins Ortsinnere führt.

Die örtlichen Behörden erwiesen sich als höchst kooperativ, ebenso wie die Organisatoren und die vielen Sponsoren der Veranstaltung.

Man muß unbedingt betonen, wie großartig die Atmosphäre der ganzen Veranstaltung war. Trotz der ungünstigen Wetterbedingungen waren alle Teilnehmer schließlich sehr zufrieden.

Die Damen waren am erfolgreichsten: Die Gesamtsiegerin war Justyna Przyborowska mit ihrem Dreispänner vor einer Break de Chasse. In der Klasse der Zweispänner gewann Martyna Beblot und in der Klasse der Einspänner der sehr erfahrene Jacek Janton.

Es ist geplant, das 2. CIAT Niepolomice vom 27. bis 28.05.2023 abzuhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht CIAT BERNRIED 2022


 

17. CIAT Bernried, 25. - 26. Juni 2022


Was unsere Gäste immer wieder für das CIAT in Bernried am Starnberger See einnimmt, ist die offene, gemütliche und freundschaftliche Atmosphäre bei uns und die herrliche Landschaft am See. Es klingt ein wenig nach Tourismus-Prospekt, doch genau das ist es, was wir immer wieder als Kommentare hören, wenn die Fahrer ankommen und im Begrüßungsratsch ihre Vorfreude zum Ausdruck bringen. Die jeweils erste Kontaktaufnahme findet traditionell im Salettl des Hotels „Drei Rosen“ statt, wo in kurzer Zeit mit jeder Ankunft der Mannschaft eines weiteren Gespanns eine so heitere Stimmung der Wiedersehensfreude entsteht, dass die Fenster aufgerissen werden müssen, damit es nicht zu heiß wird. Gutes ländliches Essen und die Getränke tragen dazu bei, dass man sich wunderbar verträgt und jeder Neulinge im Kreis der Fahrer traditioneller Gespanne herzlich an die Brust drückt und in den Freundeskreis aufnimmt. Jedes Jahr ist es bei der Hochstimmung wieder schwierig für den Technischen Delegierten und den Veranstalter, durchzudringen und mit dem Briefing der Fahrer zur Strecke und zu den Startzeiten zu beginnen. Das wird allerdings schon wichtig genommen, damit sich am folgenden Tag keiner verfährt (was schon vorgekommen ist, trotz deutlicher Ausschilderung der Strecke) und keiner verschläft (was schon vorgekommen ist, trotz deutlicher Warnung vor der Wirkung des Bayerischen Bieres).

Die Presentation am Samstag beginnt pünktlich um 09:00 Uhr. Wenn zehn Minuten zuvor im Bernrieder Klosterhof noch niemand zu sehen ist und noch keinerlei Zurüstung zum folgenden Wettbewerb zu erkennen ist, so ist keine Sorge nötig, denn so allmählich tauchen etliche Fahrzeuge mit Tischen und Bänken, mit Lautsprechern und Abgrenzungen, mit frischgebackenen Kuchen (von den Landfrauen gebacken) und großen Kaffeekannen (von denselben gekocht) auf und im Nu ist alles aufgebaut und pünktlich in Betrieb genommen – und alles funktioniert prompt und schmeckt wunderbar, wie sich später herausstellt.
Es stellten sich heuer 21 sehr anspruchsvolle Gespanne vor wie z.B. ein Zweispänner Sächsisch-Thüringischen schweren Warmbluts vor einem Grosvenor-Phaeton, ein nobles Gespann schweren Warmbluts vor einem Vierrad-Jagd-Dogcart, ein super schicker Hackney vor einem Spindleback Gig, aber auch grundsolide ländliche Gespanne wie ein Zweispänner Süddeutschen Kaltbluts vor einem sehr gepflegten Jagdwagen, ein Warmblut-Gespann vor einem hocheleganten Jagdwagen eines sehr namhaften Herstellers aber auch ein ganz spezieller italienischer Korb-Caretta mit einem Hackney bespannt.

Die Streckenfahrt, auch Routier genannt, ist auch heuer ziemlich anspruchsvoll, weil sie mehrere Steigungen und Abwärtsstrecken enthält. Die PCs (Passages Controllées) sind jedoch eher einfach zu bewältigen: einmal das Rückwärtsrichten, dann der Gruß und schließlich das Anhalten und Stillstehen. Für die Schwierigkeiten der Strecke wird der Fahrer (und seine Mannschaft) jedoch mehr als entschädigt durch die abwechslungsreiche Landschaft – die Strecke führt teils durch den sehr gepflegten Park der Busch-Woods-Stiftung, eine kurze Strecke durch den Ort, dann über Felder und durch den Forst und der Rückweg führt am Schlösschen vorbei durch den Park und am See entlang schließlich zum Stall. Da es eher heiß war, war die Strecke mit einem Höhenunterschied von 50 Metern durchaus eine Herausforderung. Weniger für die Teilnehmer aus der Schweiz, die solche Strecken gewohnt sind, als für die Teilnehmer aus Holland und aus Italien, die zu unseren traditionellen Gästen gehören.
Das Kegelfahren (Maniabilité) ist beim Publikum besonders beliebt, weil durchaus auch spektakuläre Durchgänge vorkommen. Heuer herrschte aber eine mehr überlegte, konzentrierte Fahrweise vor. Dementsprechend gab es auch viele fehlerfreie Runden und es war mehr die Zeit, die über die Platzierung entschied.

Die anschließende Siegerehrung bot wieder ein sehr pittoreskes Bild: 21 fein herausgebrachte Gespanne, aufgereiht bei wehenden Fahnen und festlicher Musik, im Hintergrund der Blick über den sehr romantisch in die hügelige Voralpenlandschaft eingebetteten See. Ein wirklich stilvolles Bild, das Teilnehmer wie Zuschauer in Hochstimmung versetzte. Umso höher schlugen die Herzen, als die Preise von den Richtern übergeben wurden, allen voran von Baron Christian de Langlade, dem Präsidenten der AIAT, der es sich nicht nehmen lässt, den Vorsitz der Jury in Bernried zu übernehmen, und die Sieger mit den jeweiligen Nationalhymnen geehrt wurden. Alles klatschte begeistert, als die Gespanne mehrere Ehrenrunden um den Parcourplatz fuhren zu der alten Melodie: „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier…“

Die Pferde waren nach einem solch langen Tag ziemlich geschafft und froh, in ihre nahegelegenen Boxen zu kommen. Umso schneller waren Fahrer und Mannschaften mit dem Aufräumen fertig und umgezogen für den Festabend auf der Terrasse des Hotels „Marina“ am Seeufer. Natürlich waren die Eindrücke des Tages Hauptthema und viele besprachen die Pläne für weitere Veranstaltungen in diesem Jahr und besonders, dass sie jedenfalls im nächsten Jahr wieder zum CIAT Bernried kommen wollten. Die allgemeine Hochstimmung fand ihren ganz besonderen Ausdruck in dem bei Einbruch der Dunkelheit gegebenen Feuerwerk, das sich in tausendfarbigem Glitzern und Funkeln im abendlich glatt daliegenden See spiegelte.

Die Gewinner waren:


Einspänner:
1. Irma Voorn van Sleeuwen NL
2. Heiner Staub CH
3. Renato Bolzon I
Zweispänner:
1. Jürg Stettler CH
2. Sabine Ernst-Recknagel D
3. Bruno Cotic I
Vierspänner:
1. Gertrud Hutmann D

 

 

 

EINLADUNG EBREICHSDORF


TRADITIONSAUSFAHRT MIT STILBEWERTUNG

im Park von SCHLOSS EBREICHSDORF

Samstag, 2. Juli 2022

 

Bericht CIAT KSIAZ 2022 DE


 

8. CIAT Ksiaz vom 22 bis 24.07.2022

Wenn man vor dem Schloss Ksiaz, früher Schloss Fürstenstein, ankommt und die großartige und inspirierende Fassade und das wunderschöne Parterre vor dem Schloss betrachtet, erwartet man schon, dass Daisy Fürstin Pless um die Ecke kommt, die frühere Bewohnerin dieses großartigen Schlosses, die ihren Schimmel-Fünferzug fährt, auf ihrer Break de Chasse, angetan mit einem schicken Sommerkleid und Blumenhut, begleitet von einer Hofdame und ihren Grooms. Genau dieses Bild wird in den Archiven des Schlosses aufbewahrt, was der Beleg dafür ist, dass die Fürstin den Fahrsport gerne betrieb. Diese Tatsache inspirierte die Organisatoren des 8. CIAT es im Park dieses Schlosses abzuhalten, teils als Zeichen der Wertschätzung dieser immer noch sehr beliebten Persönlichkeit und teils um die traditionelle Art zu Fahren wie zu ihrer Zeit zu erhalten.

Wenn da nicht die vielen Tausend Touristen in ihren Flip-Flops und Muskel-Hemden wären, könnte man sich zurückversetzt fühlen in die Zeiten von Herren und Dienerschaft, des von Pferden bewegten Verkehrs mit Kutschen, von Katzenkopf-Pflaster und Staubstraßen, Kutschenremisen, Stallungen und Schmieden anstelle von Autowerkstätten. All diese Dinge sind noch lebendig im Staatsgestüt von Ksiaz, dem früheren fürstlichen Marstall von Schloss Ksiaz. Nur ein paar Minuten zu Fuß in der friedlichen und erfrischenden Atmosphäre des Parks führen einen zu dem früheren Marstall. Wenn man den Stallhof betritt brennt der Paradeplatz in der Mitte des Hofes unter den Strahlen der Sonne. Stille überall, hin und wieder das Wiehern eines Pferdes oder das Aufstampfen eines Hufes in den Ställen, die den Hof umgeben und ein Pferdeknecht, der mit seinem Schubkarren zum Misthaufen schlurft. Kein Motorengeräusch, kein schneller Verkehr, kein Beton, nur die schöne Architektur von Fachwerkgebäuden und die ganz aus Lärche gezimmerte Reithalle in einer Ecke des Hofes. Lebendige Geschichte….

Dieser Traum von einer Szenerie des 19. Jahrhunderts ist der Schauplatz an dem das 8. CIAT auf Schloss Ksiaz abgehalten wird. Elf Gespanne hatten gemeldet und neun kamen schließlich. Corona und andere Probleme wirken eben immer noch nach. Nichtsdestoweniger genossen die Fahrer, die gekommen waren, die Gastfreundschaft der Organisatoren Andrzej Novak-Zemplinzki und Irek Kozlowski und ihres Teams, die sich sehr bemüht hatten, die Veranstaltung zum Erfolg zu führen.

Am ersten Abend, am Freitag dem 22., wurde der `Abend der Nationen´ gegeben, die Begrüßungsparty, zu der die Fahrer typische Gerichte aus ihren Heimatregionen mitbringen und nicht zuletzt typische Getränke…

Am folgenden Morgen konnten die Fahrer länger schlafen und dann ihre Gespanne auf Hochglanz polieren um die Richter dann mit Perfektion zu beeindrucken. Die Präsentation begann um 12 Uhr und die Richter Eduardo Cruz (P), José Varo (E) und Hartmuth Huber (D) waren sehr angetan von dem Niveau der Gespanne, das sich sehr verbessert hatte (obwohl es, leider, mit der Perfektion noch etwas haperte).

Die Geländefahrt am folgenden Morgen war dieses Jahr ganz im Schlosspark angelegt. Das bedeutete, dass die Gespanne die selbe Strecke dreimal zu fahren hatten. Die Fahraufgaben waren `die Schienen´, `das Rückwärtsrichten´, `die Volte´, `das Anhalten´ und `das Champagnerglas´. Die Organisatoren waren erfreut, dass viele Neulinge teilnahmen, die allerdings diese Aufgaben noch nicht kannten und daher dabei Fehler machten. Sie alle profitierten jedoch von dieser Erfahrung und ihre Kommentare dazu waren alle positiv.

Das Kegelfahren am Nachmittag war schwierig. Der Technische Delegierte hatte einen Parcours angelegt wie für einen mittelschweren FEI-Wettbewerb, den die Fahrer aber gut meisterten, obwohl historische Fahrzeuge doch etwas schwieriger zu fahren sind als FEI-Fahrzeuge. Die Zahl der Bälle, die fielen, war recht annehmbar. Die Pferde und die Fahrer waren froh, dass der Turnierplatz, auf dem das Kegelfahren stattfand, von Bäumen umgeben ist, in deren Schatten die Gespanne, die die Fahrt schon hinter sich hatten, auf die Siegerehrung warten konnten. Diese erfolgte unmittelbar nachdem das letzte Gespann den Parcours hinter sich hatte. Das Zeitnahmeteam war höchst fix und legte die Liste der Gewinner in wenigen Minuten vor. Herr Novak-Zemplinzki führte die VIPs zu den Gespannen der Gewinner, damit sie ihnen die Preis überreichen konnten, die diese freundlicherweise gestiftet hatten. Jeder Fahrer bekam eine Aquarell-Skizze von einem Tandem vor Schloss Ksiaz überreicht, gemalt von Herrn Novak-Zemplinzki, der ein international berühmt

er Maler ist. Schließlich hoben alle Fahrer ihre Hüte zur Nationalhymne zu Ehren der Sieger – und dann fuhren sie einige Ehrenrunden zu der traditionellen Abschiedsmelodie: “Adieu, mein kleiner Gardeoffizier...”

 

Die Sieger waren:

Zweispänner:

1.         Gary Rolans (AUS)

2.         Mattias Pfeifer (D)

3.         Jacek Soborski (POL)